5 inspirierende TED-Talks für Architekten
Von YourProject, 17. April 2018
Von YourProject, 17. April 2018
Was 1984 als Konferenz rund um die Themen Technologie, Entertainment und Design startete, hat sich in der Zwischenzeit zur einer Plattform mit über 77.000 kostenlos ins Netz gestellten Vorträgen entwickelt, die Milliarden mal aufgerufen wurden.
Die Themen bei TED reichen dabei mittlerweile weit über die Ursprungsthemen hinaus. Von Wissenschaften, über Kultur bis hin zu Politik – zum jedem Themengebiet gibt es zahlreiche und spannende Vorträge. Im Vordergrund stehen dabei charismatische Redner, die innovative Ideen präsentieren und zum Nachdenken anregen – ganz nach dem Motto „Ideas worth spreading“.
Und auch rund um den Bereich Architektur gibt es zahlreiche inspirierende Vorträge. Wir haben fünf TED-Talks zusammengestellt, die uns besonders beeindruckt haben und jeder Architekt gesehen haben sollte.
Für Ole Scheeren bedeutet Architektur mehr als die Auseinandersetzung mit Form und Funktion. Vielmehr seien es die Menschen und deren Geschichten, die bei der Entwicklung neuer Gebäude in den Vordergrund gestellt werden sollten. „Geschichten der Menschen, die dort leben, der Menschen, die in diesen Gebäuden arbeiten“, so der Architekt.
Diese Herangehensweise verdeutlicht Scheeren anhand von fünf Projekten, darunter die CCTV-Tower in Peking und der Wohnkomplex The Interlace in Singapur, für den er mit dem Urban Habitat Award ausgezeichnet wurde.
Der in Karlsruhe geborene Architekt war Partner von Rem Koolhaas bei OMA und führt seit 2010 sein eigenes Architekturbüro Büro Ole Scheeren mit Niederlassungen in Peking, Hongkong, Berlin und Bangkok.
In seinem 2014 gehaltenen Vortrag erzählt Marc Kushner, Architekt und Mitbegründer von Architizer, über die letzten 30 Jahre der Architekturgeschichte.
Dabei geht er auf Architekturstile wie den Brutalismus, die Postmoderne und den Dekonstruktivismus ein und erklärt diese mit der Auseinandersetzung zwischen Innovationen auf der einen und dem Gewohnten auf der anderen Seite. Zwar gebe es diese auch in Zukunft, allerdings schwinge das Pendel immer schneller. Der Grund hierfür: Eine Medienrevolution, welche es der Öffentlichkeit ermöglicht, schnelleres Feedback zu geben und sich somit an der Entwicklung der Gebäude von morgen zu beteiligen.
Marc Kushner ist ein amerikanischer Architekt, Unternehmer und Buchautor. Er hat zusammen mit seinem Kollegen Matthias Hollwich das Büro Hollwich Kushner und das Online-Portal Architizer gegründet. In seinen Büchern und Vorträgen setzt sich der Architekt schwerpunktmäßig mit der Überschneidung von Architektur und digitalen Medien auseinander.
Laut einer Studie der Umweltschutzbehörde EPA verbringen Amerikaner 90% ihrer Zeit in Gebäuden. Und auch in Deutschland fallen die Werte ähnlich aus. Architektur hat also einen unglaublichen Einfluss auf unser Leben und Wohlbefinden. Dieser fällt jedoch nicht immer positiv aus. Ein Grund: Lauter Gesprächslärm und schlechte Raumakustik.
Mit diesem Thema setzt sich Julian Treasure in einem TED-Vortrag auseinander, indem er Architekten dazu aufruft, nicht nur mit den Augen, sondern auch mit und für unsere Ohren zu designen. Dabei geht er auf zwei Gebäudearten ein, bei deren Betrachtung die negativen Auswirkungen schlechter Akustik besonders deutlich werden: Gesundheits- und Bildungseinrichtungen. Doch auch in Büros, Häusern und im Bereich der Städteplanung gibt es in Sachen Klang und Geräuschkulisse nach Treasure jede Menge Nachholbedarf.
Treasure ist ein Sound- und Kommunikationsexperte und Autor der Bücher „How to be Heard“ und „Sound Business“. Zudem hat er das Unternehmen The Sound Agency gegründet und steht zahlreichen Unternehmen und Institutionen bei Fragen rund um Klag und Kommunikation beratend zur Seite.
Was zeichnet originelle Denker aus und wie schaffen es diese, großartige Ideen zu entwickeln? Mit diesen Fragen setzt sich Adam Grant in seinem TED-Vortrag „The surprising habits of original thinkers auseinander“.
Unter „Originals“ versteht Grant Personen, die sich mit dem Status-Quo nicht zufrieden geben und nicht nur Ideen haben, sondern diese auch Realität werden lassen. Laut seinen Untersuchungen lässt sich diese Fähigkeit vor allem auf drei Gewohnheiten zurückführen: Sie schieben Dinge auf, haben Angst und Zweifel und schlechte Ideen. Klingt im ersten Moment überraschend, ist mit den dazugehörigen Erläuterungen jedoch durchaus schlüssig.
Adam Grant ist ein amerikanischer Psychologe und Autor und forscht auf dem Gebiet der Arbeitspsychologie. Er lernt an der Wharton School of the University of Pennsylvania, hat zahlreiche Bestseller geschrieben und weitere inspirierende TED-Talks gehalten.
Linda Hill hat zusammen mit ihren Kollegen 16 Führungspersönlichkeiten begleitet, die in innovativen Branchen tätig sind. Das Ergebnis: „Wenn wir Organisationen aufbauen wollen, die Jahr für Jahr innovativ sind, müssen wir konventionelle Vorstellungen von Führung ändern“, so Hill.
Als Beispiele für eine gelungene Führungskultur führt Hill die Unternehmen Pixar und Google auf. Nach Hill findet Innovation nicht im Einzelnen statt, sondern viel mehr im Kollektiv. So braucht es nicht einen brillanten Kopf um einen Film wie Ratatouille zu produzieren, sondern 250 Personen die über fünf Jahre effektiv zusammenarbeiten. Die Aufgabe von Führungspersönlichkeiten sei es nicht Visionen oder Prozesse zu definieren, sondern vielmehr das richtige Umfeld zu schaffen, Talente zu fördern und Meinungsverschiedenheiten zuzulassen.
Linda Hill lehrt an der Harvard Business School und berät Managern seit mehreren Jahrzehnten wie diese erfolgreiche Führungspersönlichkeiten werden können. Die in dem Vortrag erläuterten Erkenntnisse finden sich in ausführlicher Version in ihrem Buch „Collective Genius“ wieder.